Posted by on 20. Juni 2018

Wir haben uns entschieden Stewart Island zu besuchen um dort wandern zu gehen. Bei Elise von Couchsurfing können wir praktischerweise wohnen und unsere Fahrräder sicher parken. Für die geplante 5 tägige Wanderung haben wir eine Menge Essen eingekauft.

Rucksäcke haben wir glücklicherweise kurzerhand beim lokalen Tramping Club leihen können. Sie sind günstig, aber abgetragen und sehr unbequem.

Mit dem Bus fahren wir nach Bluff, von dort verkehrt die kleine Fähre nach Oban auf Stewart Island.

Auf dieser kleinen Insel kann man hervorragend mehrtägige Wanderungen machen. Es gibt kaum Straßen, stattdessen Natur pur. Die beliebteste Wanderung ist der dreitägige Great Walk. Great Walks in Neuseeland sind besonders schöne, bekannte, gut besuchte Wanderungen, so dass es nötig ist die Hütten und Zeltplätze (meist) weit im Voraus zu buchen. Eigentlich wollen wir nicht den Great Walk laufen, aber der Northwestern Circuit ist uns mit 10 Tagen dann doch zu lange. Wegen ausgebuchten Hütten haben wir wenig Möglichkeiten und planen eine fünftägige Wanderung, bei der der Great Walk inbegriffen ist. Aufgrund unserer schweren Rucksäcke und wenig Training, wir sind ja hauptsächlich Rad gefahren, haben wir keine gewaltigen Etappen geplant.

So sind es am ersten Tag 13 km bis zur Port William Hut.

Am zweiten Tag laufen wir weiter zur Bungaree Hut. Teils läuft man durch traumhaften Regenwald auf matschigen Pfaden, teils am Strand entlang. Die Hütte ist leider von 3 Fischern/Jägern, die mit dem Boot da sind, für eine Woche dauerbelegt, das stiehlt etwas das Flair der Einsamkeit und Abgelegenheit. Allerdings schenken sie uns und anderen Wanderern von ihrem reichlich gefangenen Fisch.

Wir bleiben zwei Nächte und machen eine Tageswanderung Richtung Norden ohne schwere Rucksäcke. Die Kletten mögen meine Beinhaare.

19 km sind es am vierten und längsten Tag bis zur North Arm Hut, diese ist wieder Teil des Great Walks. Zu sehen gibt es zwei alte Maschinen der Holzwirtschaft aus der Zeit der Besiedelung (19. Jahrhundert).

Der letzte Tag zurück nach Oban läuft sich zügig. Per Schiff und Bus kommen wir wieder nach Invercargill.

Über Nebenstraßen radeln wir bis zur 100 Jahre alten Hängebrücke in Clifden. Dort kann man sehr schön und legal freedom campen, auch ohne ein Self contained vehicle.

Das sind die am wohl lustigsten gezeichneten Kühe.

Entlang der verkehrsarmen Straße nach Manapouri wird immer wieder auf ein Cycle Race hingewiesen. Schnell finden wir heraus, dass es sich um ein mehrtägiges Adventure Race names GODZone handelt. Bei unserer Mittagspause sehen wir ein vierer Team beim kurzen Trinkstopp.

Auf dem Zeltplatz in Manapouri finde ich diesen Spruch.

Als Franke kann ich das natürlich nicht so stehen lassen. 😉 Aber mir will kein Reim einfallen. Wie so oft hat das Internet eine Lösung parat. 🙂
“It’s nice to be a Preiß. It’s higher to be a Bayer. But the most important Rank is to be a Middle-Frank.”

 

Bald sind wir in Te Anau. Dort gibt es ein Hostel mit kleinem Garten und vielen kleinen Zelten, hauptsächlich Wanderer und Radfahrer.

Einer der Hauptattraktionen in Neuseeland, wenn nicht sogar “die Hauptattraktion“, ist Milford Sound. Wir haben uns für eine Bustour dorthin entschieden. Die Straße ist eine 116 km lange Sackgasse und eignet sich wegen des vielen Verkehrs nicht zum Radfahren. Am nächsten Morgen geht es früh los. Unser Busfahrer ist ein lustiger Typ, der viel erzählt und auch an weniger frequentierten Orten hält.

Ein Tunnel führt durch eine 1000 Hm hohe Felswand.

In Milford Sound wird auf ein Schiff umgestiegen und wir fahren den Fjord entlang bis aufs offene Meer.

Beim Rückweg fragt der Busfahrer, ob jemand baden will. Klar, da sind wir voll dabei. Wir halten bei einem Pool direkt neben der Straße. Das Wasser ist eiskalt, aber erfrischend. Neben dem Busfahrer selbst, springen von der 20 köpfigen Gruppe nur zwei weitere Leute und wir in Wasser.

Abends sind wir bei der Zielankunft eines Teams des GODZone Rennens mit dabei. Nach 5-10 Tagen und 400-500 km in verschiedenen Disziplinen (Packrafting, Mountain biking, Trekking, Kayaking, Fixed Ropes, Canoeing) sehen die Teilnehmer deutlich gezeichnet und sehr fertig aus. Aber sie sind überglücklich!

An diesem Tag brechen fast gleichzeitig sieben Reiseradler auf.

Wenig später zeigt mein Kilometerzähler die 34.000 km. 🙂

Unser heutiges Ziel ist der malerische Mavora Lake. Nach 30 km Hauptstraße biegen wir ab auf eine Schotterstraße, es ist eine Sackgasse, die am Lake Wakatipu (großer See bei Queenstown) endet. Somit herrscht so gut wie kein Verkehr. Da hier auch der Te Araroa verläuft, kommen uns viele Langstrecken Wandere entgegen. Zudem begegnen wir, hier und in den nächsten Wochen entlang der Westküste, täglich vielen Bikepackern auf ihrer Tour Aotearoa von Cape Reinga nach Bluff. Unser Zeltplatz ist ein Traum, direkt am See. 🙂

Dieser See die anschließende Strecke ist eine der schönsten Abschnitte in Neuseeland, Die Landschaft ist genial, Einsamkeit, wir sind begeistert.

Im Hintergrund erblicken wir Mount Cook, ganz sicher bin ich mir aber nicht.

Bei der Mt. Nicolas Station erreichen wir Lake Wakatipu. Von hier gibt es eine Fähre nach Queenstown.

 

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