Posted by on 17. Juni 2018

Nach dem Picknick führt die Straße über einen kleinen Berg, von oben hat man einen schönen Blick zurück auf die Buchten.

Weiter geht es nach Dunedin, von einem Regenbogen werden wir empfangen.

Dunedin ist eine Studentenstadt und hat durchaus seinen Reiz. Eines der herausragendsten Gebäude ist der Bahnhof.

Bei einem Tagesausflug fahren wir zum Ende der Halbinsel zu den Albatrossen. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 3,5 m sind sie die größte Vögel der Welt. Wir haben Glück, denn als wir eigentlich schon wieder gehen wollen, zeigt sich ein Gigant über uns in der Luft. Außerdem gibt es schneeweiße Möwen und “schwarze Spagetti” bzw. Mermaid’s Hair zu sehen.

Ein weiteres Highlight ist die, laut Guinness-Buch der Rekord, steilste Straße der Welt. Wir fahren sie ohne Gepäck rauf, runter schieben wir lieber. Die maximale Steigung beträgt 35 % oder 19°. Ein verrückter Bayer (Thomas Hugenschmidt) hat auf der nur 350 m langen Straße tatsächlich 117 km/h mit seinem Fahrrad erreicht!

In der Touristeninformation kann man einen Stadtplan bekomme, in dem Streetart Malereien verzeichnet sind. Es ist eine Art Schnitzeljagd.

Wir verlassen Dunedin landeinwärts in Richtung Middlemarch, dem Startpunkt des Otago Central Rail Trails. Es ist eine anstrengende, aber herrliche Etappe, bei der wir steile Flusstäler queren, beim Zweiten sogar illegal auf einer privaten Schotterstraße.

Bei Pukerangi erreichen wir die Bahnstrecke. Es ist eine abgelegenen, kleine, nicht mehr wirklich genutzte Bahnstation mit einer Toilette, die sich somit sehr gut für uns zum Zelten eignet.

Am nächsten Tag geht es über einen ungewöhnlichen Brücken-Bahnübergang. Leider beginnt der Morgen mit etwas Regen, bis wir in Middlemarch ankommen sind wir sehr nass und müssen uns erstmal im gut besuchten Café aufwärmen. Um 12 Uhr hört der Regen auf und wir starten den Otago Central Rail Trail.

Auf den ersten Kilometern treffen wir Christoph aus Stuttgart, er ist mit verschieden Rädern seit einem Jahr unterwegs. Er nimmt sein Rad nicht immer mit, wenn er fliegt, sondern verkauft es und kauft sich im Zielland ein Neues.

Aus einem Plan wild zu zelten wird mangels angebotener Plätze leider nichts. Wir fahren also weiter und werden von einem genialen homestay/lodge in Wedderburn überrascht. Für 20 NZ$ können wir zelten und die Küche benutzen. Wir haben die komfortable Küche für uns alleine, da wir die einzigen zeltenden Gäste sind. Es ist purer Luxus.

Am zweiten Tag kommen wir nach Alexandra, der Rail Trail ist hier quasi schon wieder zu Ende.  

Für uns geht es in südlicher Richtung weiter, leider können wir nicht den Radweg entlang des Flusses nehmen, da dieser nur mit einem teuren Fährboot fortführbar ist. So sind wir gezwungen, die Hauptstraße zu nehmen. Bis Butchers Dam schaffen wir es, etwas nach hinten oben versetzt finden wir ein nettes Plätzchen für unser Zelt, keiner kann uns sehen.

Rauf und runter führt die Straße in Richtung Roxburgh. Wir treffen einen top ausgerüsteten (bspw. Rohloff mit Riementrieb) alten Neuseeländer. Das Wetter ist leider schlecht und der Verkehr gefährlich.

Beim Staudamm von Lake Roxburgh Village verlassen wir die Hauptstraße zum Glück wieder, weiter folgen wir dem Clutha Gold Trail. In Roxburgh treffen wir ein nettes australisches Paar, Peter und Vicki, die wilde Sachen fahren. Ich habe leider kein Bild, aber zu finden sind sie unter “Peter Webber“ auf: www.crazyguyonabike.com

Es gibt wenige Weiden in Neuseeland, die nicht behandelt/gesprüht werden. Ein roundup tötet ziemlich vieles, Ziel ist es den Ginster (gorse) zu besiegen, so dass nur noch Gras wächst. Der sonst schön gelbe Ginster sieht dann grau und tot aus.

Wir fahren noch bis Millers Flat und übernachten dort auf dem Zeltplatz. Abends treffen wir uns mit Daniela, einer Freundin von Johanna, die gerade auch in Neuseeland ist. (Ich habe leider kein Bild.)

Wir entdecken den größten Pilz, den wir je gesehen haben.

Generell finden wir sehr viele Äpfel von wilden Apfelbäumen am Straßenrand. Johanna hat eigentlich immer welche in ihren Taschen. 😉 Die weniger guten bekommt heute ein liebes Pferd.

Kurz danach treffen wir Cassie (US) & Cédric (F) auf ihrem Hase Pino. Innerhalb von einem Jahr wollen sie von Neuseeland zurück nach Augsburg. www.talkie-walkie.us

Bis Balclutha wird es ein anstrengender Tag mit viel Gegenwind und Regen. Aufgrund der Schlechtwetter Vorhersage übernachten wir im günstigen Hotel, es ist heruntergekommen aber sauber und erinnert mich an die tschechischen Hotels. Es ist komplett ausgebucht, so etwas hat der Besitzer noch nie erlebt. Im Fernsehen läuft die Winterolympiade in Pyeong Chang.

Wir warten den stärksten Regen ab und brechen erst spät auf. Beim Ortsschild von Kaka Point müssen wir halten. Den Spaß war es wert. 😉

Bei einer kurzen Straßenbegegnung treffen wir den Amerikaner Johnny: www.johnnyisaak.com

Neuseeland ist ein sehr labiles Ökosystem, denn bis vor kurzem gab es dort eigentlich keine Säugetiere. Ob der Einsatz von Unmengen Giften und Fallen zur Arterhaltung/Naturschutz (conservation) sinnvoll ist, ist höchst zweifelhaft.

Bei Papatowai gibt es einen bemerkenswerten Künstler der schöne kleine mechanische Kunstwerke aus Recyclingmaterialien bastelt.

Unser nächster Halt ist Curio Bay. Hier gibt es Hector-Delphine zu sehen. Es ist sehr kalt, trotzdem gehen wir ins Wasser, denn mit etwas Glück interessieren sich die kleinen Delphine für einen und kommen ganz nah. Ich gehe wegen der Kälte bald wieder raus. Jo bleibt hartnäckig und hat mehr Glück. Fotografieren konnte ich es aber nicht.

Auf der anderen Seite der Bucht ist ein versteinerter Wald (petrified forest). Fast wie echt sehen die uralten (170 Mio. Jahre) versteinerten Baumstämme aus, faszinierend.

Das Bild ist für Heinrich. Außer den zwei Hase Pinos ist es das einzige Liegerad, welches ich in Neuseeland sehe.

Wir sind in Invercargill. Von hier aus gibt es nach Süden nur noch eine Straße nach Bluff, zum südlichsten Ort auf der Südinsel. Wegen der Sackgasse und viel Lkw Verkehr lohnt sich das mit dem Rad keineswegs. Für mich bedeutet es, dass ich Neuseeland von Nord nach Süd durchquert habe, auf meiner Route seit Cape Reinga waren es etwa 4000 km.

 

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